Literatur

Philipp Fuge hat eine zweite Fernwanderung unternommen. Und seine Erlebnisse wiederum in ein Buch gegossen. Dieses Mal ging es von Tarifa in Spanien - dem südlichsten Zipfel Europas - hoch zum Nordkap. Dorthin, wo Europa endet. Für neun Monate wählt er den Weg als sein Zuhause, übernachtet meist im Zelt, versucht mit kleinem Budget auszukommen, schildert von Höhen und Tiefen, die er auf seinem weiten Weg durchlebt. Doch die Glücksmomente überwiegen bei Weitem. In fünf Kapiteln nimmt er uns mit auf seine Wanderung längs durch Europa, schreibt lebendig von seinen Erlebnissen hier und da, zwischen denen oftmals ein paar hundert Kilometer liegen. Kein Tagebuch also. Manchmal wird er nachdenklich und kritisch. Seine muntere Art zu schreiben und die bisweilen durchblitzende Selbstironie hat mir gut gefallen. 

Seine Wanderung hat viel mit der Meinen gemein. Ich möchte es an zwei Zitaten aus dem Buch verdeutlichen:
Zu Beginn schreibt Philipp: "Ich möchte das, was der Weg mir bietet, mit allen Sinnen aufsaugen, ..., bis es ganz oben am Nordkap nicht mehr weitergeht, weil Europa einfach zu Ende ist."

Und er endet mit: "Mein Zelt steht noch am selben Platz wie vor sechs Tagen (Anm. als er das Nordkap erreichte und sein Weg vollendete). Alles sieht genauso aus und doch ist es ganz anders. Damals, vor einer gefühlten Ewigkeit, war ich dabei, Altes zu vollenden. Jetzt stehe ich im Begriff, Neues zu beginnen."

So geht es mir mit dem E1 auch, der mich vermutlich erst loslassen wird, wenn ich ihn zu Ende gegangen bin.

Das Buch hat 250 Seiten, erschienen als Paperback-Ausgabe im Knesebeck Verlag.

PS: nur eines hat mir im Buch gefehlt: Bernoscha. Wer das ist? Das steht im Blog von Philipp, der ebenfalls lesenswert ist.


Philipp Fuge schreibt in seinem Buch von seinem langen Weg von Berlin zum Nordkapp, der fünf Monate dauert. Seine tagebuchähnliche Beschreibung ist meist lebendig und äußerst positiv, doch manches Mal auch zweifelnd, an sich oder dem Umgang der Menschen mit der Welt. Kein Schritt ist umsonst, er wächst mit jedem Kilometer, den er vorwärts geht, gewinnt ganz allmählich an Kraft und Stärke. Am Ziel angekommen, fasst er seine Wanderung so zusammen: "Nüchtern betrachtet könnte ich mir vorwerfen, in den fünf Monaten nicht viel geschafft zu haben. Etwas abgemagert, mit langem Bart, wirren Haaren und zerschlissenen Klamotten, aber wohlauf und um viele Erfahrungen reicher bin ich am Nordkapp angekommen. 150 Tage und 3.325km Straße, Waldweg, Bergpfad, Sumpf, Felsen, Flussüberquerungen mit und ohne Brücken, Tunnel, Sonnenschein, Wind, Gewitter, Mücken, Rentiere, atemberaubende landschaftliche Eindrücke, herrliche Naturerfahrungen und wunderbare Begegnungen liegen hinter mir. Ich bin voller Dankbarkeit, dass ich diesen Weg gehen durfte und dass ich es tatsächlich bis hierher geschafft habe.

Wer sich in dieses Buch vertieft, erfährt wenig über Ausrüstung und Packlisten, aber viel über die mentale Seite des Wanderns. 

Philipp Fuge, Kein Schritt umsonst: Zu Fuß von Berlin zum Nordkap. Tagebuch einer Wanderung.

368 Seiten, ISBN-13: 9783746060927, Books on Demand, 2018.


Wer wandert, kennt Christine Thürmer vermutlich. Ich wurde auf sie aufmerksam, als ich begann, mich für den Appalachian Trail (AT) zu interessieren, der im Osten der USA durch die Appalachen führt. Den AT hat sie, neben Pacific Crest Trail (PCT) und Continental Divide Trail (CDT) bereits vor vielen Jahren erwandert und wurde damit eine wenigen Triple Crowner,  

Seither hat sie keinen festen Wohnsitz mehr und geht keiner Arbeit mehr nach. Stattdessen ist sie die meiste Zeit des Jahres zu Fuß, mit ihrem Rad oder Faltboot in der Natur irgendwo auf der Welt unterwegs. Es nun bald 80.000km (!), die sie seit 2007 zurück gelegt hat. Sie lebt von dem, was sie zuvor als sehr erfolgreiche Managerin (was sie nie vergisst zu erwähnen) verdiente.

Dies ist ihr zweites Werk, das im März 18 erschienen ist. 

Was sie beschreibt, ist schon etwas her, tut der Aktualität jedoch keinen Abbruch, denn Outdoorerlebnisse sind ja irgendwie zeitlos.

Das Buch handelt von drei langen Touren, die sie 2013/14 unternahm:

  • Wandern. Zu Fuß von Koblenz am Rhein nach Tarifa, dem südlichsten Punkt Europas
  • Radeln. Mit ihrem schwarzen Rad die Ostseeküste Polens, Lettlands, Estlands und Finnlands entlang
  • Paddeln. Mit einem Faltkajak quer durch Schweden. 

Der Schreibstil folgt dem Muster ihres ersten Buches (Laufen - Essen - Schlafen), das von ihren Erlebnissen auf den triple trails der USA berichtet. Stichprobenhaft beschreibt sie wieder nur ausgewählte und für sie offenbar besondere Momente ihrer Tour. Zwischen den Ereignissen klaffen mitunter erhebliche zeitliche Lücken. Aber das macht nichts, denn wenn sie von ihrem Outdooralltag schreibt, dann lebhaft, mitreißend und unterhaltsam. Ich habe die 304 Seiten in nur zwei Tagen verschlungen. 

Wer nun hofft, durch die Lektüre zu erfahren, wie man große Outdoorabenteuer vorbereitet und besteht, wird vielleicht enttäuscht. Die Erfahrungen, um Vergleichbares zu bestehen, muss man schon selber machen, das Buch liefert dazu nur Anhaltspunkte. Es ist eher eine Lektüre zum Motivieren, um selber los zu gehen. 

 

Und genau das brauche ich gerade. Seit Mai 18 ist Christine Thürmer auf dem E1 in Richtung Nordkap unterwegs. Auf diesem Weg bin ja auch ich gerade, wenn auch viel langsamer als sie. Wofür sie Monate braucht, werde ich noch Jahre benötigen, wenn ich es überhaupt schaffe.

Auf ihrem Blog THE BIG TRIP berichtet sie regelmäßig von dieser Tour.


Quelle: Globetrotter Magazin
Quelle: Globetrotter Magazin

Simon Michalowitcz ist Fernwanderer.

Sein Buch <Norwegen der Länge nach> ist kurzweilig und inspirierend geschrieben. Der Titel seines Buches hat mich zu einer Modifikation bewegt: <Deutschland - der Länge nach>. Das war der Titel meiner Site, so lange ich durch Deutschland unterwegs war.

Im Frühjahr 2013 brach er im südlichen Norwegen auf. Sein Ziel war das Nordkap. 3.000km durch's Fjell. Spannende Lektüre, die ich in einem Rutsch verschlungen habe.

Das Globetrotter Magazin hat über ihn berichtet. Dort bin ich aufmerksam geworden.

Im Globetrotter Magazin gibt es auch eine Buchbesprechung.

Schön auch die vielen farbigen Bilder.

Aber eines frage ich mich: wie kann er mitten in der Einöde sein Zelt verlieren? Im Buch meint er dazu: »Ich bin der dämlichste Norge-på-langs-Wanderer ­aller Zeiten!« Und genau diese Passagen machen ihn liebens- und sein Buch lesenswert.


Wolfgang Lührs: Vom Wispern der Wälder und vom Wesen des Wanderns (Verlag Die Werkstatt GmbH, 2011)

 

Das Buch von Wolfgang Lührs hat mein Leben bereichert und mir neue Impulse beschert. Ich danke dem Autor sehr, dass er mir dieses Buch geschrieben hat und einer Freundin, dass sie mir, als sie hörte, was ich vorhabe, von dem Buch erzählte.

Es ist für jeden, der sich auf eine ähnliche Reise begibt, absolut lesenswert.

 

Das Vorwort von Wolfgang Lührs, einem Sozialwissenschafler und Germanistiker, für den das Wandern eine erst spät entdeckte Passion geworden ist, lautet:

"Eine Wanderung von Nord nach Süd durch Deutschland ist vielleicht keine große Herausforderung, ein ungewöhnliches und beeindruckendes Unterfangen aber ist es allemal.

Ich will euch von dieser Reise zu Fuß erzählen. Nicht so sehr von dem Weg, wie und wo er verlief, sondern von dem, was er mit mir gemacht hat, wie diese vielen Tage des Unterwegsseins auf zumeist einsamen Pfaden durch tiefe Wälder, über Höhen und durch kleine Dörfer, über Äcker und Wiesen mir das Wesen des Wanderns erschlossen haben, wie ich gelitten habe und wie das Glück über mich kam und wie eine eigene, veränderte Welt mich n ach und nach vereinnahmte.

Ich habe selten das Leben als so köstlich  empfunden."

 

Jeden Morgen las ich eine seiner Geschichten. 44 Tage, 6 Wochen lang. Dabei habe ich die lange Wanderung längs durch Deutschland hautnah miterlebt. Ich habe bei seiner Schilderung der ersten Übernachtung im Freien genauso mitgelitten wie bei den Blasen an Füßen und im Schritt, die Lührs eingehend und schonungslos seziert. Ich erfuhr viel über Lust und Leid des Wanderns und lernte auch viel über ihn selbst, dem es nicht so sehr auf die Schilderung des Weges ankam, den er lief, sondern dem es wichtiger war, zu beschreiben, was es mit ihm machte. Er erzählt mit sehr schönen Worten auf eindringliche, manchmal poetische, bisweilen drastische Weise, so dass mir auf 327 Seiten nie langweilig wurde, sondern ich traurig war, das Buch eines Morgens im September das letzte Mal aus den Händen zu legen.

 

Am Ende seines Buches gibt Lührs noch für einen wie mich, der noch nicht so wandererfahren ist, qualitativ hochwertige Hinweise zu seiner Wanderausrüstung inklusive einer detaillierten Checkliste aller Gegenstände, die er auf seiner Wanderung mitführte. Eine große Hilfe! So habe ich z.B. Hirschtalg zur Pflege der Füße sofort auf meine eigene Liste gesetzt.

 

Das Abendblatt berichtete 2011 in einer Onlineausgabe: hier

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Karin Baseda-Maass: E1 – das Buch zum Weg. (Buch Her! Verlag, Hamburg, 2000)

 

Zu Fuss von Flensburg zum Bodensee auf dem fernwanderweg e1.

Eher zufällig beginnt die Reise, denn auf einem gemütlichen Sonntagsspaziergang entdecken Baseda-Maas und ihr Mann das Andreaskreuz, das den E1 markiert. Neugierig geworden beschäftigen sie sich mit dem Fernwanderweg und es reift der Plan, zu Wanderern zu werden.

So starten die beiden im Mai 1993 zu einer langen Wanderung, die an der deutsch-daänischen Grenze in Flensburg beginnt und erst neun Jahre später am Bodensee enden soll. Glücklich wirft sie dort eine Muschel, die sie an der Ostsee aufgelesen hat, ins seichte Wasser des Bodensees. Und so zeugt ein kleiner Punkt zwischen all den grauen Steinen im Wasser von ihrer großen Leistung.

Baseda-Maas hat immer ihr Notizbuch dabei und so bin ich hautnah dabei, wenn sie von den Freuden und Strapazen ihrer Wanderungen erzählt.

Mich interessierte, wie sie ihre Wanderungen planten. Meine Fragen wurden beantwortet. Und das Buch war kurzweilig zu lesen. Ich werde es sicherlich im Verlauf meiner eigenen Wanderung noch öfter zur Hand nehmen.

 

"Wir gehören in den Wald. Wir wollen nicht zurück in die Stadt. Trotzdem schreiten wir unaufhörlich dem Ziel entgegen. Rechts, links, rechts, links: wir wollen nicht aufhören zu gehen. Warum sollen wir zurück, wenn wir weiter wollen? Wandern, so stellen wir fest, ist eine stark süchtig machende Aktivität, die eine erstaunliche Eigendynamik entwickeln kann. Der Mensch ist nicht zu längerem Sitzen geschaffen, richtig wohl wird es ihm erst in der Bewegung. Im Freien. Draußen."

 

Weitere Informationen zu der Reise von Karin Baseda-Maas


HAPE KERKELING - Ich bin dann mal weg

Meine Reise auf dem Jakobsweg

 

Gewandert ist Hape Kerkeling den Pilgerweg im Sommer 2001. Voraus ging der physische Zusammenbruch des erfolgreichen Komikers. Ihm wird klar, dass er eine Pause braucht und ihm fällt in einer Buchhandlung der Jakobsweg quasi vor die Füße.

So macht er sich ziemlich spontan und schlecht trainiert auf, den Jakobsweg zu wandern. Er wählt die 600km lange Strecke von der französischen Grenze bis nach Santiago de Compostella, einem von drei wichtigen Wallfahrtsorte der Christen.

Auf 344 Seiten beschreibt er detailliert und sehr humorvoll seine 38 sehr persönlichen, wunderschönen, meist anstrengenden Pilgertage. Der bekennende Coach-Potato, wie er sich selber bezeichnet, quält sich dabei über lange Strecken und verschweigt nicht, mir zu erzählen, dass er gelegentlich den Bus genommen hat, als er nicht mehr weiter konnte.

Später wird aus Hape der Hans und sein Erzählstil wird ernster. Er berichtet, wie er zu sich selbst findet und dann auf Gott trifft. Das wünscht sich jeder Pilger auf dieser Reise, und jeder begegnet ihm auf seine Weise.

Gegen Ende der Pilgerreise wendet er sich wieder nach außen und als er keine Lust mehr auf das Alleine wandern hat, trifft er auf zwei Pilgerfrauen, deren Wanderschicksale sich mit seinem wundersam verbinden und eine tiefe Freundschaft entstehen läßt.

Sein Buch ist kurzweilig und unterhaltsam geschrieben, wie man es von einem Komiker erwarten kann. Trotzdem hat er mich lange nicht so berührt wie das Buch von Wolfgang Lührs, dass ich zuvor gelesen habe. Hape hat mit seinem Buch sehr viel für die Popularität des Jakobsweges getan, auf dem sich heute jährlich mehr als 200.000 Pilger tummeln und ihn damit hoffnungslos verstopfen. Und für die Popularität wird nach wie vor viel getan, zwei Ausgaben des Spiegels und Sterns berichteteten kürzlich über das Wandern und Pilgern und beriefen sich noch immer auf das schon fast 10 Jahre alte Buch (erschienen 2006).

 

Ich habe das Buch im Herbst 2007 zum ersten Mal gelesen, als ich in einer ähnlichen Situation wie er war. Ich bin damals einen anderen Weg gegangen, denn ich war noch lange nicht bereit für diesen Weg. Erst jetzt bin ich unterwegs quer durch Deutschland. Es ist kein Pilgerpfad, den ich gehe, aber auch mein Weg wird mich zu mir führen. In sofern ist das Buch eine gute Anleitung und Motivation und deshalb habe ich es jetzt ein zweites Mal gelesen.

 

Nicht der Weg ist wichtig, sondern, was man auf ihm erlebt für sich, mit sich und mit anderen.

Camino bietet eine echte, fast vergessene Möglichkeit, sich zu stellen. Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einige Halt im Loslassen, meint Hape, und damit hat er Recht. Aber nicht nur der Camino, sondern alle Wege, die wir gehen, bieten Möglichkeiten. Und mit dem ersten Schritt geht es los.


Dan Kieran: Slow Travel - Die Kunst des Reisens (Roger & Bernhard GmbH & Co. Verlags Kg, Berlin, 2013)

Das Buch ist ein Loblied auf das Langsame und Ungeplante.

 

Dan Kieran hat seine Vorliebe des langsamen Reisen vor allem seiner Abneigung gegen das Fliegen zu verdanken. Er verwendet vornehmlich den Zug und ist so während des Reisens zu der Erkenntnis gelangt, dass durch das Fortbewegen von A nach B nicht B das Ziel, sondern - wenn man sich denn auf das Abenteuer einlässt - bereits der Weg zwischen A und B das Ziel ist.

Kieran führte mich auf über 200 Seiten kreuz und quer durch seine Philosophie des langsamen Reisens. Ich durfte ihn begleiten auf seiner abenteuerlichen Zugfahrt von Großbritannien an die polnische Grenze, seiner Interrail – Reise quer durch Europa, einer Wandertour durch seine Heimat, die er bisher nur durch schnelle Autofahrten durchkreuzte, seiner langsamen Tour durch Südengland auf einem elektrisch betriebenen Milchwagen und einer von Widrigkeiten gepflasterte Fahrt nach Schottland, nur um einen Adler fliegen zu sehen,.

Dabei bilden Kieran‘s Reisebeschreibung nur den Rahmen für die Vermittlung seiner Idee des langsamen und mußevollen Reisens. Sein Buch ist gepflastert mit Zusammenfassungen eigener Reisebeschreibungen und Abhandlungen bekannte und mir unbekannter Schriftsteller, Neuro-Wissenschaftlern und Reiseautoren, um mir - und offenbar auch Kieran selbst - das Geheimnis und die Hintergründe des >langsamen Reisens< zu offenbaren. Kurz vor Ende seines Buches verrät Kieran dann das Motiv, warum er dieses Buch verfasst hat: „Wie bei allem, was wir in unserem Leben erfahren, sind wir dabei auf die Arbeit unseres Gehirns angewiesen, weshalb ich in diesem Buch versucht habe, diese Arbeit zu verstehen, genauso wie das Reisen selbst. Unabhängig davon, ob das Reisen nun tatsächlich eine physische Bewegung ist oder sich nur im Geist abspielt.“

 

Ich habe das Buch während eines ruhevollen, langen Sommerurlaubs in einem kleinen Ort nahe St. Peter Ording gelesen. Während dieser Zeit bin ich viel entlang der Deiche und des grünen Hinterlandes voller Muße gewandert. Das Buch hat mich sehr inspiriert, in einer Umgebung, in der sich - außer Bäumen, die sich im ewigen Wind wiegen und Wellen, die an den Nordseestrand branden - nicht viel bewegt. Und es hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin, wie ich mein Leben entschleunige.

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Slow Travel, mein Extrakt.pdf
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EINES TAGES, IM HERBST SEINES LEBENS, BEKOMMT HAROLD EINEN BRIEF, DER IHN SO SEHR BEWEGT, DASS ER SICH SPONTAN AUF EINE LANGE REISE ZU FUSS BEGIBT, UM DEN BRIEF PERSÖNLICH ZU ÜBERGEBEN.

Gekauft auf Sylt im März 14. Gelesen im Urlaub und im Zug nach Frankfurt.

An diesem Buch konnte ich nicht vorbei! Nicht, weil es auf Platz 8 der Belletristik beim Buchhändler platziert war, sondern weil ich gerade beschlossen hatte, in diesem Jahr viel zu wandern. Kaum hatte ich mit dem Lesen begonnen, konnte ich es gar nicht mehr fortlegen.

Als Reaktion auf den Brief einer ehemaligen Arbeitskollegin macht sich Harold, aufgewühlt und gerüttelt, spontan auf den Weg. Erst will er seinen kurzen, knappen Antwortbrief nur in den nächsten Briefkasten werfen, dann im Postamt abgeben, schließlich beschließt er, einfach weiter zu laufen. Alles andere ist nicht angemessen, das fühlt er. So beginnt für Harold eine 1.000km lange Reise zu Fuß, auf die er völlig unvorbereitet ist. Anfängliche Euphorie weicht körperlichem Leid und seelischer Pein. Beides kann er allmählich überwinden. Es folgt Schritt auf Schritt in seinen alten Segelschuhen, die er nie gegen Wanderschuhe eintauscht. Und so begegnet er sich selbst und versteht nach und nach, woher er kommt und wer er ist.

Es ist die Reise zu sich selbst, die mich faziniert hat.

Wandern auf dem E1

Ferslia (Norwegen, Fylke Trøndelag) ↔️ Cellole (Italien, Latium)

219 Tage  | 5.298 km

die nächste Tour 2024 📢  

Aug: Norwegen, auf dem E1 zum Mittelpunkt Norwegens




Drymat